Geschichte der PGFW
Im Wappen hält der pfälzische Löwe ein Buch als Symbol der Wissenschaften.
Damit verweist das Wappen nicht nur auf die Aufgabe, sondern auch auf die historische Wurzel der Pfälzischen Gesellschaft hin: ihre Gründung erfolgte in der pfalzbayerischen Zeit durch die Bayerische Staatsregierung. Das Ziel war die Schaffung einer Wissenschaftlichen Kommission für die Bayerische Rheinpfalz. Als erster Präsident amtierte der Weinbauhistoriker Dr. Friedrich von Bassermann-Jordan. Er führte die Gesellschaft von 1925 bis 1933. Weitere Gründungsmitglieder waren u.a. Dr. Albert Becker (Volkskunde), Prof. Dr. Daniel Häberle (Geographie), Dr. Carl Pöhlmann (Geschichte), Dr. Hermann Pöverlein (Biologie), Dr. Georg Reismüller (Geschichte) und Dr. Friedrich Sprater (Archäologie).
Eine Reihe von Themen wurde von der neu gegründeten Gesellschaft angegangen, die dank der finanziellen Ausstattung in zahlreiche Publikationen mündete.
1933 übernahmen Nationalsozialisten auch in der PGFW die Führung. Hermann Emrich aus Grünstadt leitete nun die Gesellschaft und führte zusammen mit Gaukulturwart Kölsch die sogenannte Völkische Wissenschaft ein.
1950 wurde die Gesellschaft von den noch lebenden Mitgliedern des Jahres 1932 erneut gegründet. Präsident wurde mit Anerkennung durch das Land Rheinland-Pfalz der Gründungspräsident von 1925; Generalsekretär wurde Dr. Friedrich Sprater.
Auf Bassermann-Jordan folgten als Präsident Prof. Dr. Helmut Graf (ab 1955), Dr. Otto Sartorius (ab 1961) und Friedrich Ludwig Wagner (ab 1969). Als erste Frau, die in die Gesellschaft aufgenommen wurde, ist die Geologin Dr. Ilse Plewe-Voelcker nachweisbar.
Unter der Präsidentschaft von Dr. Willi Alter (1981-1998) verwirklichte die Gesellschaft mit dem Pfalzatlas erfolgreich ihr bisher größtes Projekt.
Nach Willi Alter leitete Prof. Dr. Franz Staab die Gesellschaft bis zu seinem Tod 2004.
Zu den Schwerpunkten der Arbeit unter dessen Nachfolger Dr. Klaus Kremb gehörte die kritische Prüfung von Selbstverständnis und Aufgaben der Gesellschaft unter seinen zahlreichen Publikationen finden sich daher auch besonders Arbeiten zur Wissenschaftsgeschichte.
Als seine Nachfolgerin wurde 2013 Dr. Lenelotte Möller gewählt. In ihrer Amtszeit wurden erstmals zwei Mitglieder aus Frankreich sowie eines aus den USA in die Gesellschaft gewählt.
Weitere Bestrebungen sind die Stärkung der interdisziplinären Arbeit, zu dem die Gesellschaft schon ihrer Natur nach berufen ist, sowie die Fortsetzung bzw. Inangriffnahme zweier Aufgaben aus der Entstehungszeit: Biographisches Lexikon und Ortslexikon.